Mittwoch, 11. Februar 2009

Flankierende Massnahmen: Am Ziel vorbeigeschossen

Nun haben wir den Salat. Das Schweizer Stimmvolk stimmte überwältigend für die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Bulgarien und Rumänien. Doch während des ganzen Wahlkampfes wurde ein wichtiger Aspekt völlig ausser Acht gelassen. Roma und Raben, das schien das grösste Problem gewesen zu sein, doch ein kurzer Blick in die Weltliteratur zeigt, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Die flankierenden Massnahmen schützen in ihrer jetzigen Form zwar vor Dumpinglöhnen, nicht aber vor den wahren Blutsaugern. Denn in Rumänien, da wohnen die Vampire. Deshalb ein kurzer Vorschlag für eine Erweiterung der flankierenden Massnahmen, mit denen diesem unterschätzten Problem beizukommen ist.

1. Knoblauch

Vampire fürchten Knoblauch, das ist eine altbekannte Weisheit. Der Rumäne schützt sich deshalb mit einer tüchtigen Portion Knoblauch im Essen. Das sollten auch wir tun. Etwas Knoblauch an der Bratwurst und der Rösti kann nicht schaden, sag ich. Auch an der Grenze kann man hier bereits vorsorgen. Mir schwebt über jedem Grenzübergang ein knoblauchbehängter Torbogen vor, auf dem „Willkommen Rumänen“ steht. Damit dürfte ein grosser Teil der Vampire gezwungen sein, auf die grüne Grenze auszuweichen, was ihr Einsickern verlangsamen dürfte.

2. Spiegel im Personalbüro.

Da nur einreisen darf, wer bereits über einen Job verfügt, ist es ratsam, dass die Human Resources-Abteilungen aller Firmen dazu verpflichtet werden, grosse Spiegel in ihr Büro zu hängen. Will sich ein Rumäne bewerben, ist bald klar, ob es sich um einen möglicherweise gefährlichen Vampir oder einen harmlosen Roma oder Raben handelt: Während letztere auf dem Spiegel zu sehen sind, ist es der Vampir nicht.

3. Schutz der einheimischen Bevölkerung

Da möglicherweise nicht jeder Schweizer schnell auf eine auf Knoblauch basierende Diät umstellen möchte, müssen Massnahmen zu deren Schutz getroffen werden. So müssen dem Vampirismus überführte Rumänen nachweisen, dass sie über genügend Blutvorräte verfügen, um ihre unlauteren Gelüste zu stillen. Subsidiär wäre es wohl angebracht, Blutwürste statt nur im Herbst ganzjährig anzubieten. Das fände ich sowieso keine schlechte Idee.

4. Polizeischutz

Die Polizei muss ab sofort nicht nur mit Schlagstock und Pistole, sondern auch mit Pfählen ausgestattet werden. Ist ja nicht so’n Riesending, oder?


5. Nicht zu viel Schutz!

Vampire eignen sich besonders für Einsätze in der Nacht. Da sie sich bei Bedarf auch in Fledermäuse verwandeln können, befürchtet die einheimische Postindustrie natürlich, dass sie auf diese Weise einen Service aufbauen können, der der A-Post überlegen ist. Das sollte uns aber nicht dazu verleiten, diesen protektionistischen Gelüsten nachzugeben! Gesunde Konkurrenz tut der Post gut. Eine schnelle und gezielte einheimische Luftpostindustrie scheint ausserdem auch umwelttechnisch den CO2-verbrauchenden Postautos überlegen.

Mit diesem kurzen Katalog sollte die Personenfreizügigkeit also völlig reibungslos über die Bühne gehen, nehm ich mal an.

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