Donnerstag, 20. Dezember 2007

Much Ado About Nothing

Die SVP gibt in der Opposition schon mal Vollgas:

„Die SVP zieht ihre Prämiensenkungs-Initiative voraussichtlich zurück. Dies sagte Toni Bortoluzzi im Radio DRS. Damit hat der Gegenvorschlag des Parlaments morgen Freitag in der Schlussabstimmung beste Chancen.“
Soweit die Tagblatt-Zusammenfassung einer entsprechenden SDA-Meldung. Man wolle die Politik des „Mitte-Links“-Bundesrates vehement bekämpfen, mit Initiativen und Referenden, hiess es noch aus dem SVP-Politbüro kurz nach der Abwahl Blochers. Dienstags war man sich in der Partei wieder einig, man mache eine „konstruktive Oppositionspolitik“.
Nun folgt die Konkretisierung derselben: Man zieht eine Initiative zurück, um einem Gegenvorschlag zum Durchbruch zu verhelfen, der just aus der Ecke kommt, die einen in die „Opposition“ gedrängt hat. Kennen wir das irgendwo her? Natürlich: Das ist Konkordanz von der langweiligsten Sorte. War das der Preis für die Einigkeit am Dienstag oder nur eine Bankrotterklärung? Wir werden sehen.

Das haut dem Fass den Boden aus: Science-Fiction-Fans werden kriminell!



Hier kriegt jemand ein ganz spezielles Weihnachtsgeschenk. Das zumindest lässt folgende Meldung der Thurgauer Kapo vermuten:

Roboter gestohlen (mit Bild)

FRAUENFELD (kapo) Unbekannte Einbrecher stahlen in Frauenfeld eine Nachbildung des Filmroboters R2-D2. Die Polizei sucht Zeugen.

Die Täter brachen zwischen anfangs Dezember und Dienstagabend 20 Uhr in ein Kellerabteil an der Zürcherstrasse ein. Dort stahlen sie den Roboter sowie weitere Filmrequisiten und flüchteten in unbekannte Richtung.

Beim Roboter handelt es sich um eine originalgetreue ferngesteuerte Nachbildung von "R2-D2" aus den "Star Wars"-Filmen. Er ist rund 120 Zentimeter hoch, 70-80 Zentimeter breit und 90-100 Zentimeter tief. Deliktsumme und Sachschaden betragen mehrere Tausend Franken.

Zeugenaufruf

Wer Angaben zur Täterschaft machen kann oder Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich beim Kantonspolizeiposten Frauenfeld unter 052 725 44 00 zu melden.



Bildlegende

R2-D2 fiel Einbrechern in die Hände (Bild: Kapo TG)



es fragt sich: Verzweifelte Eltern oder fanatische Fans? Jedenfalls muss ab sofort aufpassen, wer noch ein Lichtschwert im Keller hat...

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Die Schlacht hat erst begonnen

Eine knappe Mehrheit der Vereinigte Bundesversammlung hat Christoph Blocher vom Bundesrat zum Parteipräsidenten degradiert und die stärkste Fraktion in die Opposition gedrängt. Was vor uns liegt: Ungewissheit.
Abgewählt wurde Blocher von einer Allianz, deren einziges Projekt die Abwahl Blochers war. Die künftige „Regierungskoalition“ ist ein konzeptloser Haufen, dem es an Köpfen, Ideen und Strategie mangelt. Schwer nach zu vollziehen, was sich cvp und rot-grün bei dieser Wahl gedacht haben. Vermutlich gar nichts. Die Blocher-Abwahl-Allianz hat die düsteren Prophezeiungen der svp à la „Komplott gegen Blocher“ erfüllt und ihr damit den Gefallen getan, sie zu bestätigen. Statt einem Bundesrat Blocher haben wir den Polterkönig Blocher zurück, veredelt mit dem Glanz des Märtyrers.
Rein rechnerisch haben wir jetzt eine Regierungskoalition, in deren parlamentarischer Basis die SP stärkste Kraft ist. Eine SP wohlbemerkt, die sich in der vergangenen Legislaturperiode bei mindestens so vielen Volksabstimmungen gegen den Bundesrat gestellt hat wie die SVP (10 Mal gegen 8 Mal der SVP, wenn ich richtig gezählt habe).
Im Politischen System der Schweiz gibt es folglich ab sofort: zwei kleine Regierungsparteien, die keine parlamentarische Mehrheit haben, eine Halboppositionspartei, die mit ihren Verbündeten ähnlich stark ist wie die beiden Regierungsparteien, und eine Oppositionspartei, die die stärkste Fraktion in der Bundesversammlung stellt.

Natürlich ist damit nicht geklärt, was „Oppositionspartei“ in der direkten Demokratie bedeuten könnte. Ein Annäherungsversuch: Im politischen System der Schweiz ist die Opposition bekanntlich das Volk – bei ihm muss sich die Regierung am Ende eine Mehrheit beschaffen. Das funktionierte bis anhin über Kompromissfindung auf möglichst breiter Basis. Die Kompromissfindung geschieht vor der Abstimmung: In Vernehmlassungsverfahren, parlamentarischen Kommissionen usw.. Genau hier könnte die SVP den Hebel ansetzen: Verweigerung bei der Konsensfindung auch zu Anliegen, die die SVP der Richtung nach unterstützen könnte. Damit ist die Regierung auf die linke Ratshälfte angewiesen, Kompromisse sind immer nur Kompromisse mit der Linken. Jegliche Anliegen könnte man in diesem Szenario nur noch mit der Linken durchbringen, nicht mehr mit der SVP, weil diese grundsätzlich alles ablehnt. Diese Mitte-Links-Kompromisse könnte man dann vom Volk regelmässig abschmettern lassen - unter polterndem Sperrfeuer des wieder eingesetzten Volkstribuns. Zieht die SVP das wirklich durch werden wir uns noch mit Wehmut an die Schäfchen-Plakate erinnern.

Mittwoch, 28. November 2007

Gone, Daddy, Gone


„Hegel bemerkte irgendwo, dass alle grossen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“ Diese zwei Sätze stehen am Anfang von Marx’ „achtzehnten Brumaire des Louis Bonaparte“ aus dem Jahre 1852, über den Staatsstreich von Napoleon III ein Jahr vorher. Sie sollen nun auch diesen Post einleiten, bald seht Ihr weshalb.

„Musharraf Quits Pakistani Army Post“


Titelt NYTimes.com heute morgen. Musharraf zieht tatsächlich die Uniform aus und überlässt die Armeeführung seinem Nachfolger Ashfaq Pervez Kayani. Morgen Donnerstag soll er seinen Eid für eine weitere Amtszeit als Präsident Pakistans ablegen. Im Januar sollen demokratische Wahlen stattfinden.

Spulen wir zurück – ziemlich genau 20 Jahre, in die letzten Züge der Militärdiktatur Zia ul-Haqs:
On May 29, 1988, President Zia (ul Haq) dissolved the National Assembly and removed the Prime Minister under article 58(2) b of the amended Constitution. (…) After eleven years, General Zia-ul-Haq once again promised the nation that he would hold fresh elections within the next ninety days. The late Zulfikar Ali Bhutto's daughter Benazir Bhutto had returned from exile earlier in 1986, and had announced contesting the elections. With Benazir's popularity growing, and a decrease in international aid following the Soviet withdrawal from Afghanistan, Zia was trapped in a difficult political situation. (Wikipedia) Und jetzt? Nach ein Paar Jahren Scheindemokratie (wie unter Zia), stehen freie Wahlen an – in den Startlöchern stehen Bibi Bhutto und Nawaz Sharif – die gleichen Köpfe wie zwanzig Jahre zuvor. Die gleichen Köpfe, die sich in den 11 Jahren pakistanischer Demokratie bis zu Musharrafs Staatsstreich am Premierposten abgewechselt hatten. Jeder von ihnen durfte zwei Mal kurz ran, bis sie von den amtierenden Präsidenten – meist dem Militär nahe stehend – jeweils wieder abgesetzt wurden, um dem andern Platz zu machen. In den 11 Jahren ihrer Regierungen verkam der zivile Staat und die demokratischen Institutionen derart, dass die Pakistaner Musharrafs Coup mit Erleichterung hinnahmen: Kaum eine Institution funktionierte noch, bis aufs Militär, das zeitweise die Verwaltung in einigen Städten auszuführen hatte.
Es steht zu befürchten, dass Nawaz Sharif und.Bibi Bhutto mit ihren jeweiligen Parteien, der PML(N) bzw. der PPP, das Spielchen wiederholen dürfen, denn Alternativen sind kaum in Sicht. Musharrafs Phantompartei PML(Q) ist zwar zur Zeit stärkste Partei, ob sie aber in echten Wahlen überlebt, darf bezweifelt werden. Die Islamisten sind weder besonders nett noch stark, und der in letzter Zeit gerne mal erwähnte ehemalige Cricket-Star Imran Khan hat mit seiner Pakistan Tehreek-e-Insaf gerade mal 1 Sitz im aktuellen Parlament – keine breite Basis, von der aus die Etablierten anzugreifen wären.

Alle historischen Ereignisse finden zwei Mal statt. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Hoffen wir, der Spruch ist falsch – oder aber, dass wir was zu lachen haben, bei der Farce.
Der Herr Chaudhry bleibt deshalb zumindest vorläufig Typ der Woche (unterdessen in der vierten Amtszeit)

Dienstag, 27. November 2007

Argumente für Frühenglisch (I)

gesehen, auf einer Bank in Arbon:



Ich geb's zu, ob's "Argumente für Frühenglisch (II)" geben wird, weiss ich noch nicht...
...Aber das ist wirklich ein gutes. Ausserdem: Es ist ja nicht nur das Englisch. Es ist ganz grundlegendes Wissen, das unser Schulsystem offensichtlich nicht mehr zu vermitteln in der Lage ist: Geschlechteridentitäten zum Beispiel

Donnerstag, 22. November 2007

Das kleine Arschloch, der Alte Sack, und andere Höhepunkte des Kapitalismus

Folgender Text kam eben per e-mail rein. Herr Müller (Name von der Redaktion geändert) schreibt:


Sehr geehrte Damen und Herren
Ich bin 93 Jahre alt und praktisch zu 100% blind. Deshalb kündige ich das Abonnement des Tagblattes per 31. Dezember 2007.

Es ist ja irgendwie nachvollziehbar, dass ein Blinder keine Zeitung mehr lesen will, ist es auch noch so eine schöne, gute wie unsere ;-). Aber um Himmels Willen: Für einen 93-jährigen ist der Mann sehr fit! Er schreibt e-mails auf einem Computer, den er - laut eigenem Bekunden - eigentlich kaum noch sieht.
Schreibt ihm die Spitex-Schwester seinen e-mail Verkehr? Oder ist sie nur angepisst, weil sie dauernd Altpapier zusammenbinden muss, meldet sich bei bluewin unter falschem Namen an, und kündigt das Abo?
Sollte letzteres der Fall sein, ist es eine ziemlich dumme Spitex-Schwester. Sie hätte doch wenigstens genaue Angaben zu vollständigem Namen und/oder Adresse machen müssen. Der Nachname des lesefaulen Tattergreises allein hilft dem ABo-Service kaum sehr weit (vor allem Müller (Name von der Redaktion geändert)) - Schwester Maya (Nennen wir sie der einfachheit halber so) wird noch lange Altpapier binden müssen.

Montag, 12. November 2007

kleine gangster, kleine straftaten

hier eine polizeimeldung von meiner lieblingspolizei, derjenigen von konstanz:

Sparschwein geklaut – Zeugenaufruf
Konstanz Am Mittwochabend, gegen 18.15 Uhr, wurde ein Sparschwein in den Eingangsräumlichkeiten einer Tanzschule in der Markgrafenstraße entwendet. Das Sparschwein diente als Trinkgeldkasse. Verdächtigt werden zwei Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren. Der eine war komplett schwarz gekleidet und zirka 1,50 cm groß. Der zweite Täter war mit einer blauen Trainingsjacke, einer schwarzen Hose sowie einer weißen Mütze bekleidet. Hinweise bitte an die Polizei Konstanz, Telefon 07531/995-0.

14 Jahre: Klar, in dem Alter hält man das Sparschwein noch für ein lohnendes Klauobjekt. Sobald sie etwas älter werden, wird sich das schon geben, und ihr sinn steht nach höherem: Bankraub, Massenvergewaltigung, zum Islam konvertieren, Selbstmordanschlag (bei letzterem Verbrechen ist die Rückfallrate übrigens sehr niedrig, bislang wurden noch keine Wiederholungstäter bekannt)

Chinesen: Jetzt wollen sie Kiffern an den Kragen


(Chinese Ching-Hwa-Xue: hinter seinem Lächeln verbirgt sich das Böse)

Heute las ich im .ch, der neuen, äusserst schwer auffindbaren Gratiszeitung, folgende Schlagzeile: "Drogen: Alarm wegen verseuchtem Cannabis"
Angstschweiss trat auf meine Stirn, und das schon morgens um acht: Verseuchte Drogen, und dann noch Cannabis. Ich fühlte mich sofort betroffen, und merkte: ich bin die Zielgruppe dieses Artikels.
Darum geht es aber natürlich gar nicht. Weiter im Text steht nämlich: "Mit Blei verseuchter Cannabis verunsichert deutsche Gelegenheitskiffer ... " Mit Blei verseucht!
Und da fällt niemandem etwas auf? Mit Blei! Damit versuchen die Chinesen doch bereits, unsere Jüngsten mittels Spielzeug zu vergiften. Ihr niederträchtiger Plan aber scheiterte, die hochsensiblen Kontrollorgane des Westens zwangen die chinesischen "dirty toys" zum Rückzug - doch die Chinesen lassen nicht locker!
Sie haben die Lücke gefunden: Illegale Produkte werden von keinen Importkontrollstellen getestet, also schicken sie ihr Blei im Hash zu uns. So erreichen sie zwar nicht die Jüngsten, aber die zweitjüngsten, die Pubertierenden, die, dies nicht lassen können und zwar die schlaueren, glaubt man dem "Kiffen macht schlau"-Artikel, der kürzlich in einer anderen Gratiszeitung erschien. Damit sind sie einen Schritt näher an der Weltherrschaft!
Die Gelbe Gefahr, sie wiegt schwer wie Blei auf unseren Lungen!
Bambule

Dienstag, 6. November 2007

Zum Typ der Woche

Jetzt sitzt er unter Hausarrest, der ehemalige oberste Richter Pakistans. Abgesetzt, bereits zum zweiten Mal. Dieses Mal wohl, leider, erfolgreich. Beim letzten Versuch gab es in Pakistan schon spassig wirkende Szenen: Hunderte von Anwälten in den besten Anzügen Pakistans lieferten sich Strassenschlachten mit der Polizei.
Die wirken mikrig, im Vergleich zu dem, was in den letzten Tagen im "Land der Reinen" so abging. Um den unbequemen Richter endlich mundtot zu machen, waren drastische massnahmen notwendig. zwei sehr spassige titel dazu:
"pakistans präsident errichtet diktatur" titelt das deutsche "Handelsblatt", und laut dem Titel der "thurgauer zeitung" wurde die "demokratie ausser kraft gesetzt".
Eine diktatur in pakistan einführen, war natürlich bereits wie eulen nach athen tragen.
jedenfalls: der herr chaudhry hat respekt verdient. mehr jedenfalls als bibi bhutto, die vor lauter machtgeilheit mit dem perversen musharraf in die kiste wollte. na ja, mal kucken was sie jetzt macht...
http://www.dawn.com/2007/11/06/top5.htm

Freitag, 2. November 2007

Mit Martina, Patty und Roger im Club

„I take forty, love,“ sagt Roger. „Forty millimeter, weißt du. Dann geh ich ab wie ein Racket.“ Unbeeindruckt von dem Gewitzle packt Patty hastig das Minigrip aus. „Pass auf Roger, du schlägst wieder über die Linie. Ich kann mich noch an deinen Aufschlag in Paris erinnern. Den auf den Boden des Ritz. Der war eindeutig härter als der gegen Nadal am Vortag.“ Roger scheint sichtlich genervt. „Jaja, Patty, sei du nur still. Ich kann mich noch an deinen Auftritt in Monaco erinnern. ‚Ich spiele gut auf Rasen,’ jaja. In zwei Sätzen deklassiert, auf zwei Gram Gra…“ Die Tür klappt knapp vor Rogers Nase zu. „Jetzt hört mal mit dem Zänkern auf“, gerade ist Martina herein gekommen. „Seid ihr Ready?“ Patty ist tatsächlich ready. Drei weisse Linien zeichnen sich gegen den Eierfarbenen Toilettendeckel ab, im Schummerlicht schwer zu erkennen. „Ich mach den ersten Satz“, sagt Martina. Ihr gehetzter Gesichtsausdruck eröffnet tiefe Einblicke in ihre gemarterte Seele. „Ich brauch dringend ‚nen Punktgewinn.“ Sie kniet nieder und schnieft das Pulver in einem Zug durch eine Zehn-Pfund Note hoch. „Aaaaaaaaaaaahhhh“, macht sie. „Ich hab morgen noch ne PK, irgendwas wegen Doping. Hhhnnfff.“ Sie hat einiges hoch zu ziehen. Roger steht immer noch neben der Klotür, schaut gierig auf den Toilettendeckel. ‚Center Court’, steht in silbernen Lettern drauf, der Name seines Lieblingsclubs in Wimbledon. Der Ort an dem er sich befindet. Er fühlt sich gut, er will sich noch besser fühlen. Er versucht nieder zu knien, irgendwas hält ihn zurück, schnürt ihm die Kehle zu. Seine Krawatte hat sich in der Tür eingeklemmt. Gierig reisst er, er darf diese Linie nicht verpassen. „Ratsch“. Sein Kopf knallt auf den Deckelrand, die Linien zerstieben. Er guckt seine Krawatte an, bzw. den Rest davon. Patty macht wieder ihr schnippisches Gesicht. „Tie-Break.“

Mittwoch, 24. Oktober 2007

SVP-Wähler sind am teuersten

Gestern und heute geisterten einige Zahlen von Media Forum durch Teletext und Medien. Es ging darum, welche Parteien wie viel Geld für den Wahlkampf ausgegeben haben. Für den September, den einzigen Monat, den ich vollständig gefunden habe liegen folgende Zahlen vor: Gesamte Ausgaben: 10.7 Mio.; Davon: SVP: 52%, FDP: 20%, SP: 9%, CVP:8%, GP: 2%.
Aufgrund dieser Prozentwerte und der Zahl "15 Millionen", die als SVP-Wahlkampfausgaben angenommen werden treffen wir mal eine Annahme bzgl. der gesamten Wahlkampfausgaben der Parteien:
(wenn 15 Mio = 52%, dann 100% = 28'846'153)
Dann vergleichen wir das mit erreichten Wähleranteilen und Sitzen. Was herauskommt ist eine leidlich unwissenschaftliche aber doch halbwegs aussagekräftige kleine Rechnung zur Beantwortung der Frage: Nützt Geld allein im Wahlkampf etwas? wer muss wieviel Werbung machen, um einen Sitz zu kriegen?
Los

Partei /Ausgaben ///Wähler% /Sitze /// SFR/% /SFR/Sitz
SVP (52%)/ 15'000'000 ///29 / 62 /// 517'241 /241'935
FDP (20%)/ 5'769'230 ///15.6 / 31 /// 369'822 /186'104
SP ( 9%)/ 2'596'153 ///19.5 / 43 /// 133'136 / 60'375
CVP ( 8%)/ 2'307'692 ///14.6 / 31 /// 158'061 / 74'441
GP ( 2%)/ 576'923 /// 9.6 / 20 /// 60'096 / 28'846

Avg 5'769'231 /// / /// 247'671 /118'340

Von "Ungleichen Spiessen" sprach Herr Fehr, um seine Niederlage zu erklären, die SVP habe halt viel mehr Geld gehabt. Dabei braucht er selber einen Viertel des Geldes für einen Sitz. Effizienzmässig wird die SP also lediglich von den Grünen geschlagen, die praktisch gar kein Geld haben und innerhalb des rot-grünen Lagers dem Fehr sein "ungleiche Spiesse"-Argument sauber wiederlegen. Die SVP hingegen scheint einen furchtbar ineffizienten Wahlkampf geführt zu haben.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Am Tag danach

Weiler muss heute noch nicht gehen, auch Fehr scheinbar noch nicht.
Einer aber hat gehen müssen, einer dem man es gönnen mag. Die Genz-Hart-Rechts-Aussen-Vorwürfe von Independent und Co, mögen im grossen und ganzen übertrieben sein. aber einer hat es verdient, einer der ein Herz aus Finsternis besitzt, ein Finsterling der Sauron-Klasse. Ulrich Schlüer. Er wurde abgewählt.
Freut Euch, freie Schweizer, jubiliert!

Montag, 22. Oktober 2007

Ein schöner Sonntag

Im Frühling 2004, nur kurz nach den letzten Nationalratswahlen, im Zuge einiger gewonnener Referenden, fühlte sich die SP und ihr Präsident noch stark. Falls sie 07 nicht wählerstärkste Partei würde, überlege er sich seinen Rücktritt, sagte Fehr damals dem Blick. Eine klare Ansage.

Fast genau vier Jahre später. Die Partei des Schaffhausers hat ihr Ziel nicht erreicht. Im Gegenteil: Die Sozialdemokratie ist in einem beinahe historischen Tief angelangt , sie ist unter die 20%-Marke gerutscht und damit näher an den seit Jahren schwindsüchtigen Mitteparteien als an ihrem Rivalen, der SVP.
„Die SP hat die Stimmen an die Grünen verloren, weil der Klimawandel (…) ein dominantes Thema ist“, sagt er dem Tages-Anzeiger. Was an seinem Wahlkampf schief gelaufen sei, das frage er sich auch. Tut er eigentlich nicht, schon im nächsten Satz hält er die ungleichen Spiesse für „ein wesentliches Element“. Mit Spiessen meint er Geld für Wahlkampf. Da hatte die SVP unbestritten mehr, 15 Millionen, heisst es.
Nur: Wenn man die Wähler allein mit Wahlkampfgeld kaufen könnte, hätte die SVP die absolute Mehrheit – dabei hat sie weniger Wähler dazu gewonnen als Grün und Grünliberal mit zusammen wohl weniger Geld als die SP.

Gestern, 80 Kilometer östlich von Leutschenbach. Zwei Wochen nach der blamablen Niederlage gegen Thun auf heimischen Terrain spielt der FC St.Gallen gegen den Nati-B Club des trostlosen Vororts Gossau. Man hatte vor zwei Wochen den Trainer gefeuert. Das Spiel gegen Gossau ging saftig in die Hose, die Grün-Weissen boten eine Performance, die nur mit schärfstem Sarkasmus auszuhalten war. „Weiler Raus!“ tönte es von allen Seiten, der zum Trainer ernannte Sportchef, verantwortlich für Wahl dreier gescheiterter Trainer und eine verfehlte Transferpolitik, wird nieder geschrien. Er wird gehen müssen, keine Frage. Das ist Fussball: Gewinnt man nichts, muss der Trainer gehen. Gewinnt man nicht, muss man seine Fehler analysieren und daraus Konsequenzen ziehen,.

Herr Fehr und seine Mannschaft aber ziehen keine Konsequenzen.Aus seinem Lager hörte man den ganzen Wahlnachmittag Aussagen wie: Man ist gut positioniert, wir werden einfach nicht gehört. Dabei machen wir doch genau so viel für den Klimawandel wie die Grünen, usw.
Ach ja: Der amerikanisierte, personalisierte Wahlkampf, der sei auch noch schuld. Das mache die SP halt nicht. Nichts könnte falscher sein, die einzige Botschaft, die ich von der SP während dieses Wahlkampfs gehört habe, war: Wir sind nicht die SVP und wir wollen Blocher nicht wählen, im Fall. Wie wenn das irgendwen kümmert (wie sie damit die Nomination eines Sozialdemokraten in den BR legitimieren wollen, der ihre Linie vertritt ist mir auch schleierhaft.). Das Datum seines Rücktritts sei der einzige Geheimplan, den es gebe, meinte Fehr am Sonntagabend. Von seinen Frauen und Mannen forderte den auch keiner. Die SP ist ja nicht schuld an ihrem eigenen Schicksal.

Fazit: Herr Fehr jammert, er sucht die Fehler woanders. Eine kritische Selbstbetrachtung täte ihm und seiner Partei gut. Ja, sie hat Abstimmungen gewonnen in den letzten vier Jahren. In den ersten zwei zumindest. Referenden, gegen Reformen bei der AHV oder gegen Steuersenkungen. Auch sonst war die SP in den letzten vier Jahren eine Nein-Partei: Nein gegen mehr Sonntagsverkauf, nein zu finanzierbarer IV, Nein zu Gentechnologie.
„Nein“ ist nun nicht besonders sexy. „Nein“ ist ein wichtiger Grund für die unsexyness der SVP: Eine Partei, die immer nur „Nein“ sagt, macht den Eindruck, keine Vision zu haben und keine Ideen und keine neuen Lösungen, die in einer sich veränderten Welt doch dringend nötig wären: Eine „Nein“-Partei präsentiert sich als konservative Partei.

Zehn Minuten vor Schluss, der FC Gossau schiesst das 1:0. Einige mögen es nicht weiter mit ansehen und gehen. „Wo isch üsen FCSG“ schallt es von hinten. Enttäuschung. Wie kann man „Hopp Sanggallä“ rufen angesichts dieser Performance? Nichts geschieht, der Favorit steht tatenlos auf dem Feld herum. Keine Akzente, keine vernünftigen Aktionen. Die zweite blamable Leistung in Folge. Man muss gehen, die Tribüne verlassen. Wofür bezahlt man noch, hier im Espenmoos? Wie viele Saison-Abos landeten gestern im Abfallberg unter der Tribüne? Nächste Woche gehen wir Gossau schauen. Die spielen wohl nächstes Jahr in der AFG-Arena. Wer noch mal war der 2.-Ligist in Grün-Weiss?Oder kommt Amoah zurück? Zamorano?


Themen setzen, Ideen präsentieren nach innovativen Lösungen suchen, dafür schien die „progressive“ Kraft in den letzten Jahren nicht zuständig zu sein. Vor allem das Setzen der Themen überliess sie ihrem rechten Gegenpol, reagierte auf deren Vorstösse, statt selber zu agieren. Sieht auch eher konservativ aus.
Zu Zeiten eines gewissen Walliser Hotelliers sah das noch anders aus. Es schien einen Schlagabtausch zu geben, die SP setzte Themen, sie schien eine Vision zu haben: Für Öffnung und Strukturwandel, und dafür, dass möglichst viele davon profitieren können.
Unterdessen ist sie im Würgegriff der Gewerkschaften gefangen, ohne die sie sich keine Kampagnen mehr leisten können. Der Nachwuchs der urbanen, gebildeten Mittelschicht, auf die die Sozialdemokratie lange ein Abo hatten, laufen ihnen davon. Zu den Grünliberalen zum Beispiel, weil sie FDP-Wählen noch für anrüchig halten (was auch nachvollziehbar ist). Alle Abos laufen aus, erneuert man sie nicht.

Herr Weiler wird wohl in Bälde gehen müssen. Herr Fehr aber bleibt. Leider wird er seine Partei von Niederlage zu Niederlage führen und sie auf das viele Geld der Gegner schieben. Er und seine Partei werden keine Konsequenzen ziehen. Schweizerische Politik ist eben nicht Fussball. Und Herr Fehr ist nicht Herr Weiler oder Herr Fringer. Herr Fehr ist ja argumentativ gut, und er kennt die Dossiers, heisst es.
In anderen Europäischen Ländern war das mal anders. In England hat ein Tony Blair seine Streikpartei mehrheitsfähig gemacht. In Deutschland war es eine rot-grüne Regierung, die den Grundstein dringend nötiger Reformen legte. Diese Sozialdemokraten könnte ich wieder wählen.

Freitag, 7. September 2007

Verschwörung entschlüsselt!


Ich hab’s gesehen! Auf „weltwoche.ch“ gibt's die Originaldokumente unserer tollen nationalen Verschwörungs- und Gegenverschwörungsaffäre. Notizen des Bankiers Holenweger, über wie er möglicherweise versucht haben könnte (Bitte nach Belieben Modalverben einfügen), den Staatsanwalt los zu werden, der ihn mit Hilfe der kolumbianischen Drogenmafia verfolgte. Alles ziemlich wirr. Angeblich. Doch auf dem Papier Namens "Task Force (undatiert)" findet sich eindeutig eine Timeline, deutlich ist da zu Lesen: 9/11/01.
Ja klar! Das ist durchaus eine Verschwörung, die da aufgedeckt wurde! Nur: Sie hat nichts mit Roschacher zu tun, viel mehr mit Türmen. Zwei nämlich, sie standen einst in New York. Oft erwähnt Holenweger in den Papieren einen „Double Agent“. Das wirft viele Fragen auf: Arbeitete Moussaoui für die SVP? Steht Bin Laden im Dienste Toni Brunners? Ist Al Zwahiri der Zauberlehrling Mörgelis? Oder ist es etwa ganz anders? Anders herum sogar? Jedenfalls: dass die Meier-Schatz das nicht gemerkt hat, zeugt schon von unfähigkeit. Aber die merkt ja auch nichts, wenn ihr Mann... aber lassen wir das.
Ich suche jedenfalls weitere Hinweise…

Mittwoch, 5. September 2007

Privatpraxis

Für alle Freunde von dieser einen Frauen-Spital-Serie (Ihr wisst, wer Ihr seid): Eure Befürchtungen werden bestätigt. Die Fans von Dr.Montgomery werden sie künftig in einer spinoff-Serie sehen können... das ding heisst private practice und startet im Amiland ende Monat. Ist das jetzt gut oder schlecht?


Hier der anfang aus http://abc.go.com/fallpreview/privatepractice/
SERIES PREMIERE: September 26 at 9/8c

From Shonda Rhimes, the Golden Globe-winning creator of "Grey's Anatomy" comes a story about finding a way to begin the rest of your life. Addison Forbes Montgomery is a renowned surgeon. Having left behind Seattle Grace Hospital, a broken marriage with Derek "McDreamy" Shepherd, and her torn relationship with Mark "McSteamy" Sloan, Addison moves to Los Angeles for sunnier weather and happier possibilities.

Addison reunites with her friends from medical school, Naomi and Sam Bennett, joining them at their chic, co-op, Oceanside Wellness Center in Santa Monica. Naomi, a fertility and hormone specialist and majority owner of the clinic, and Sam, an internist whose self-help books have made him the "common man's medical guru," are newly divorced. They co-exist for the sake of their teenaged daughter, Maya, and their medical practice, but the relationship is hardly amicable.

Donnerstag, 30. August 2007

Wehrsportgruppe im Nebel

Es ist elf Uhr Abends. Der Nebel fliesst durch die Gasse, dick wie Mehlsuppe. "Wau", ruft Rex, Rex ist ein Hund, er zerrt an seiner Leine. "Ich kann Rex kaum sehen", sagt Harry zu Joe, und lässt sich von der Leine durch die Mehlsuppe zerren. "Ich glaub, Rex riecht was, da auf der Leimattreppe." Joe antwortet nicht, er folgt einfach Harry, der sich von Rex ziehen lässt, jetzt die Treppe hinunter. Rex zieht, Harry zieht zurück. "Ruhig, Rex, nicht so schnell. Ich seh ja gar nichts."
Noch 10 Sufen sind übrig, Rex bleibt stehen, zeigt seine Zähne und knurrt. Unten an der Treppe zeichnet sich dunkel eine Silhoeuette ab. "Du Harry schau mal. Wieder mal ein schwarzes Schaf. Hehe", sagt Joe. "Mhm. Aber leise, Joe. Den knöpfen wir uns vor."

***

"Du Vreni, macht der Harry eigentlich immer noch bei dieser Hundepatrouille mit?" Susi deckt den Tisch für sich und ihre Gastgeberin. Frauenabend. "Jaja, wo denkst du, dass er wieder ist? Er macht kaum was anderes mehr. Aber es hat ja auch sein Gutes: Rex kommt aus dem Haus, und manchmal fällt auch..." Der Dampfkochtopf pfeifft, Vreni rennt durch die Küche und hantiert am Topf herum. "Was gibt's denn eigentlich feines?" fragt Susi. Vreni öffnet den Backofen und holt den Römertopf hervor. "Lamm", sagt sie.

Sonntag, 22. Juli 2007

In der Scheisse verreckt...

ist eine nur leicht verschobene üUbersetzung dieser wunderschönen Polizeimeldung.

Lienz SG: In Jauchegrube verstorben

Am Freitag um 1930 Uhr (20. Juli 2007) fanden Neffen ihren 64-jährigen Onkel leblos in einer Jauchegrube. Im Institut für Rechtsmedizin wird nun die Todesursache ermittelt.(Kapo SG 21.07.07 09:05)

Schöne Scheisse. Was wird wohl die todesursache sein? zu tode erstunken? scheisse gefressen? echt verschissener Job auch für die gerichtsmediziner.
wäh

Freitag, 20. Juli 2007

tsk tsk tsk

Zweitoberste Schlagzeile auf Blickonline: (am 20.7. um 0935)


Sinnflut und riesige Hagelkörner

Heftige Gewitter haben gestern Abend in Teilen der Schweiz grosse Schäden angerichtet. Hart traf es Interlaken. Hier gabs «hühnereiergrosse Hagelkörner»! (blick.ch)

Ihr meint wohl Sintflut oder? Eine Sinnflut jedenfalls erwarten wir sicher nicht von Blickonline. Allenfalls eine Böllenlawine (siehe top von seite...)

Donnerstag, 19. Juli 2007

Bildungsoffensive der Jungen SVP




Ein ganz schönes Plakat hat sich die june SVP hier gesucht für ihre "Bildungsoffensive". Die Bildungsoffensive besteht natürlich im rausschmeissen von Ausländern und so sachen. Ausländerquoten für Schulklassen und so. Ich frage mich wie sie das durchsetzen sollen. Muss man mehr klassen machen (wie finanzieren, liebe streichpartei), oder muss man, wenn's z.B. im Primarschulhaus Bruggen zu viele Ausländer hat, die nach, ähm Mörschwil in die Schule schicken. Wenn ich mir das so überlege ist das wohl das beste: Der Nachwuchs von "Wirtschaftsflüchtlingen", "Scheinasylanten" und solchem Gesocks, teilt die Schulbank mit Steuerflüchtlingen. da können sie sicher zusammen Fluchtpläne aushecken...

ah ja, hier noch die erklärung für das doch eher geschmackfreie plakat (nicht nur ästhetisch, herr brunner, aber doch ja auch)

Hitler als schlechter Lehrer
An der Pressekonferenz wurde das Plakat, auf dem ein Porträt Adolf Hitlers erscheint, kurz erklärt: Damit die Jugend nicht Zuflucht in Drogen, Gewaltausbrüchen, Rassismus und Sekten suche, müssten Verbesserungen im Bildungssektor her. Weiter wurde nicht auf die Bilder eingegangen.(tagblatt)

Genau, find ich auch. es braucht unbedingt massnahmen im bildungsbereich, damit die jugend keine zuflucht bei der jungen svp sucht.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Bölle!

checkt mal "skilehrerinnen.at"... gefunden hab ich das natürlich wie so oft über blick online. die haben ziemlich den ganzen content dieser seite übernommen, auch wieder wie so oft.
was es dort zu sehen gibt? Böllen natürlich, überraschenderweise die von Skilehrerinnen. Nicht irgendwelcher skilehrerinnen, nein, die "weltweit erotischsten Skilehrerinnen" nämlich, wie es in ihrem "info" text heisst. Einerseits freut uns das, schliesslich wollen wir die unerotischsten Skilehrerinnen der Welt auch auf keinen Fall sehen. Vor allem nicht so, wie sie auf skilehrerinnen.at zu sehen sind, nämlich, klar, Böllen raus. Im "Info"-Text wird dieser Umstand so umschrieben: "Die knackigen Skilehrerinnen wurden aus ihren Ländern eingeflogen und zeigte auf dem Arlberg bzw. auf Lanzarote, daß sie nicht nur im Skioutfit gute Figur machen. Chris Thomson setzte die Wedelkünstlerinnen perfekt in Szene." Ein Eisblock wer ob dieser Worte nicht stante pede mit dem Schwanz Wedelkunststücke aufführt. Doch halt, der letzte Satz dürfte Euch zum schmelzen bringen: "Die aufregenden Bilder lassen keinen kalt." Natürlich nicht. Und, ja, Eisblock: Eingeleitet wird der Text mit den Worten "Ice on Fire". Eigentlich bin ich schon verdammt abgehärtet, dass ich nach diesen drei Worten weiterlas.
PS: Meinen sie eigentlich mit Worten wie "die erotischsten .... " nicht eigentlich die "grad noch nicht ganz so nacktesten um bei Blick Online noch jederzeit unter "showbiz" ein thread wert zu sein"?

Freund und Helfer

Polizeimeldungen sind im grossen und ganzen eine recht trockene Angelegenheit. Polizeisprecher halten ihre Meldungen lobenswert kurz und betiteln sie im klassischen Nachrichtenstil: finde die kürzest mögliche Beschreibung des Inhalts.
Hier hat man sich aber einer etwas anderen Schlagzeilensprache bedient, für einmal. Nicht etwa "Seniorin in Wohnung gestürzt", oder so, nein, die Meldung heisst:

Dein Freund und Helfer

Am Mittwochnachmittag war die Stadtpolizei einer 82-jährigen Frau behilflich, welche in ihrer Wohnung gestürzt war und selber nicht mehr aufstehen konnte. Kurz nach ihrer Knieoperation war die Frau in ihren vier Wänden zu Fall gekommen. Da sie auch nicht der angerückten Polizeipatrouille die Türe öffnen konnte, musste der Schlüsseldienst aufgeboten werden. Die Patientin konnte weiter in ihrer Wohnung belassen werden. (Stapo)

Unbedingt "Dein Freund und Helfer"! Das hört man ja oft als Bezeichnung für die Polizei, selten aber so ganz unironisch. Aber was ist dieser Titel jetzt? Gnadenlose Selbstbeweihräucherung? Oder hat auch der Polizeisprecher den Ausdruck schon lang nicht mehr unironisch gehört und wollte damit sagen: "Ha! Sind wir doch nett, bei der Polizei. Wegen einer umgekippten Greisin leiten wir einen Polizeieinsatz ein, der sich gewaschen hat! Mit Polizeipatrouille! Und Schlüsseldienst! Was sind wir doch für gute Menschen, bei der Polizei, man könnte fast sagen wir seien..."ihr wisst schon

Streik!


Besonders schön: ohne kröten nix mehr töten

weiterer Vorschlag: ohne Böllen nix mehr böllern. (im Sinne der Funbrigade)


weitere vorschläge?

mehr Drögeler in der Saint

Hört mal mit den Drogen und der Gewalt auf Leute, ich weiss doch dass ihr das wart!


Wegweisungen im Bereich der Drogenszene
Dieses Jahr hat sich in den warmen Frühlingsmonaten die Drogenszene in St.Gallen wieder merklich verstärkt. Anders als letztes Jahr begann sich das Problem aber auf Grund der warmen Witterung bereits Ende März bemerkbar zu machen. Dem begegnete die Stadtpolizei St.Gallen mit vermehrten Kontrollen in den betroffenen Gebieten, insbesondere im Kantonsschulpark. Folglich musste die Stadtpolizei im ersten Halbjahr 2007 mehr Wegweisungen aussprechen als in der Vergleichsperiode 2006. Allein im Kantonsschulpark wurden 32 Wegweisungen und 5 Fernhaltungen ausgesprochen, vorwiegend wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz.Weitere 16 Wegweisungen mussten anlässlich von Fussballspielen des FC St.Gallen gegen gewaltbereite und Unruhe stiftende Fans verfügt werden. Insgesamt wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahres 74 Personen mündlich und eine Person zusätzlich schriftlich für einen Tag von einem Ort weggewiesen. Im ersten Halbjahr 2006 waren 9 Wegweisungen ausgesprochen worden. Die Probleme mit Personen aus der Drogen- und Alkoholszene hatten damals erst im 3. Quartal vermehrt Wegweisungen zur Folge gehabt. Auch die Zahl der verfügten Fernhaltungen ist in diesem Jahr angestiegen. Die Stadtpolizei musste gegen 9 Personen eine 14-tägige Fernhaltung aussprechen, während im ersten Halbjahr 2006 keine Fernhaltung verfügt worden war.
(stapo)

champagnerlaune 1.0

wow, ein Post