Freitag, 30. Mai 2008

Schweizer Selbstvertrauen

Schweizer mit Selbstvertrauen: Jeder Zehnte glaubt an EM-Titel
Wir holen den Pott!


titelt Blickonline gerade jetzt auf der Startseite.
Jeder Zehnte? Ich muss schon sagen: Die Schweizer trotzen ja nur so vor Selbstvertrauen. Regelrechter Nationalstolz ist das, wie sich das gehört!
Es ist EM, die Schweiz nimmt Teil und JEDER glaubt an den Titel. Jeder Zehnte.
Ist das wirklich Selbstvertrauen, lieber Blick, oder nicht eher Realismus?
Klar:
Schweizer realistisch: neun von zehn Schweizern glauben nicht an Titel
Wir scheiden in der Vorrunde aus!
wär schon nicht so richtig spannend.

Montag, 26. Mai 2008

Konstanz muss lustig sein

Zur allgemeinen Erheiterung, hier wieder mal eine Konstanzer Polizeimeldung


Kindlicher Unfug
Singen Eine ordentliche Portion Glück hatten drei Kinder im Alter von 7, 9 und elf Jahren, die am Sonntagnachmittag, zwischen 14 und 20 Uhr einen Lagerschuppen zu einem Abenteuerspielplatz umwandelten.
Zunächst versuchten die Kinder einen Traktor zu starten – was glücklicherweise misslang – sie konnten lediglich das Radio einschalten.
Als nächstes befüllten die Kinder aus einen sich in dem Schuppen befindenden Dieselfass nicht nur den Tank eines weiteren Traktors, sondern auch dessen Motorraum (Ölwanne) komplett mit Diesel.
Schließlich gelangten die Kinder an den Fahrzeugschlüssel eines VW-Busses. In Fahrt gesetzt werden konnte, bzw. wurde das Fahrzeug jedoch nicht.
Als die Kinder ins Obergeschoss des Schuppens geklettert waren, entdeckten sie dort eine elektrische Seilwinde. Das dazugehörende Drahtseil legten sie um den VW-Bus und versuchten diesen nach oben zu ziehen, was ebenfalls glücklicherweise an der zu geringen Leistung der Winde scheiterte.
Was am Nachmittag geschehen war, wurde erst untersucht, nachdem ein Kind mit riechender Dieselgetränkter Kleidung nach Hause gekommen war.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Ein feuriger Abschied




Als Lulic zum 0:2 für die Tessiner Gäste einschob, interessierte sich zumindest in der Südkurve niemand mehr für das Spiel. In der 83. Minute marschierten über hundert Sicherheitskräfte ins Stadion, stellten sich vor allem vor Süd- und Ostkurve auf, ausgerüstet mit allem, was ein modernes Polizeiarsenal zu bieten hat. Statt „Hopp Sanggalle“ skandierte die Kurve „Wir wollen keine Bullenschweine“ und „Fussballfans sind keine Verbrecher“.
Als das Spiel endlich abgepfiffen wurde, blieb es lange ruhig – nein, ruhig ist vielleicht das falsche Wort. Zelli (Fussballgott), der auf dem Rasen den Abstieg betrauerte, wurde gefeiert, bis er sich schliesslich zwischen den Robocops hindurchzwängte und sein Leibchen in die Kurve warf. Ein paar letzte „Hopp Sanggalle“ ertönten, zum Abschied wurde ein „Espenmoos“ gesungen, FCSG-Verwaltungsratspräsident Fröhlich verwünscht. Wer auf der Gegentribüne auf den Sitzplätzen sass, montierte sie ab, um sie nach Hause zu nehmen, oder sie bei den Stehplätzen zu verteilen. Ansätze für ein Fest, auf das eigentlich alle hoffen. Die Kurve wartete.
Und es kam nichts. Der FCSG war geschlagen, ja, aber vor Allem: Das Espenmoos, dieses so liebgewordene wie lottrige Provisorium aus Baugerüsten und morschen Brettern, ist nicht mehr. Dieses Ereignis irgendwie zu feiern, mit Freibier, einer neuen Cheerleaderchoreo oder Feuerwerk – das scheint den Verantwortlichen nicht in den Sinn gekommen zu sein. Nicht einmal eine Totenrede gab’s, nichts. Bei den Fans, die Jahr für Jahr, Heimspiel für Heimspiel, Eintritt bezahlen und die grünweisse Elf trotz in letzter Zeit unterirdischem Fussball bedingungslos unterstützen, bedankt man sich wie üblich irgendwann in der zweiten Hälfte: „Der FC St.Gallen bedankt sich bei 11300 Fans“, ausverkauft, wie immer, so kurz vor dem Tod des St.Galler Hexenkessels. Mehr kommt da nicht.



Denn: Fans sind in erster Linie mühsam. Sie kommen ja eh wieder, egal wie schlecht gespielt wird, da muss man sie auch nicht so behandeln, wie andere Firmen (Der FCSG ist immerhin eine AG) ihre Kunden. Die Fans kann man behandeln, wie man zur Zeit alles behandelt, das nicht ins Ballenbergbild passt: Man behandelt sie in erster Linie als Sicherheitsrisiko.
Und stellt ihnen wegen einer streitlustigen Hundertschaft unter ihnen, deren Existenz und Hirnlosigkeit ich gar nicht bestreiten will, eine hochgerüstete Hundertschaft Polizisten entgegen. Bevor irgendwas passiert ist. Dabei haben wir in der Schweiz zum Glück immer noch Erfolgsstrafrecht. Hoffte ich.
Schon im Vorfeld haben alle auf Krawalle gewartet. Die Stadtpolizei berichtete von der Verstärkung aus dem ganzen Ostschweizer Polizeikonkordat, die sie sich holen.
Gerold Hochreutener, der Sicherheitschef beim FC St. Gallen, spricht von einem «High-Risk-Spiel». In und um das Stadion sei ein verstärktes Sicherheitsdispositiv vorgesehen. Man wolle niemanden provozieren, doch je nach Ausgang der Partie rechnen die Verantwortlichen mit unterschiedlichen Reaktionen der Fans. (tagblatt, 22.5.)



Endlich kamen sie, die langersehnten Krawalle. Lange mussten die Polizisten sich mit Scharmützeln am Zaun zwischen Süd- und Ostkurve begnügen, bei denen sie äusserst zielgerichtet vorging. (http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/am-bierstand-von-gummischrot-getroffen-91330)
Doch so gegen elf, flogen sie endlich, die Steine und Stadionreste, Gummischrot und Tränengas flog zurück. Um elf zogen sich die Polizisten zurück. Weil sie gemerkt haben, dass es nichts zu verteidigen gibt, dachten wir. Ein taktischer Schritt wahrscheinlich. Endlich taten ein paar der übriggebliebene das, was von ihnen erwartet wurde, sie stürmten das Spielfeld, demontierten die Bandenwerbung, rissen das Netz vor der Kurve herunter und steckten einen Haufen Abfall in Brand. Dann ging ich auch mal. Später soll die Polizei noch mal vorgerückt sein, mit Tränengas und Gummischrot. Ein grossartiger Abschied.



Bilder: monarchie.ch

Dienstag, 20. Mai 2008

Erfolglos gestrippt

«Zieh mal dein T-Shirt aus!»: Das kommt dabei rausDiese Frauen haben beim Casting für den Bäuerinnenkalender 2009 erfolgreich ihre Kleider ausgezogen: Sie haben es unter die besten zwölf geschafft.

So tit(t)elt heute 20min online:
http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/14482363

"Erfolgreich ausziehen" ist eine sehr spassige Formulierung. Tönt nach echter Anstrengung, a la: Nach stundenlangem, zähem Ringen ist es Bäuerin Claudia endlich gelungen, sich ihrer Kleider zu entledigen. Besonders Mühe machten der BH (doppeltes Sicherheitsschloss) und die unpraktischen Filzhosen.

Dabei hält der Titel nicht mal, was er verspricht: schaut man sich die dazugehörigen Fotos an, blieben die Bäuerinnen weitgehend erfolglos. Kaum eine schaffte es, beim Strippen übers T-Shirt hinaus zu kommen. Na, hoffentlich sind sie beim Melken besser.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Bin Laden will uns an den Kragen!


Jetzt, in meinem hohen Alter und damit nach zehn Jahren mehr oder weniger regelmässigem Dienst für mein Vaterland, hätt ich mich schon fast an die Schweizer Armee gewöhnt: Tödlich ist hier nur die Langeweile.
Für meinen "Letzten" wurde ein einmaliges Ereignis angekündigt: Das Vaterland scheint mich für einmal WIRKLICH zu brauchen, denn ohne mich ist die EURO 08, dieses Jahrhundertereignis, echt am Arsch (So zumindest interpretiere ich die Tatsache, dass die glauben sogar MICH zu brauchen)!
Nun ja, dachte ich, langweilen wir uns halt neben dem Stadion vor einem tragbaren Fernseher, wenn das Vaterland das so wünscht. Nun aber wird mir Angst und Bange!
Wie etliche Zeitungen zumindest online berichten, (z.B. http://www.welt.de/politik/article1998398/Al-Qaida_ruft_zu_Anschlaegen_auf_die_Fussball-EM_auf.html) ruft die Al-Qaida zu Terror an der Euro auf.
Osama hasst also nicht nur Juden, Frauen, Amerikaner, Schiiten, Nichtmuslime, Muslime, die zu wenig muslimisch sind, Karikaturisten sowie zahllose Unschuldige, ............, ..........., (Ich hab der lesbarkeit willen jetzt nicht alles eingefügt. bitte Liste selber weiterführen), sondern auch Fussballer, Fussballfans, Leute, die sich zufällig in der Nähe von Fussballspielen aufhalten, Österreicher und Schweizer, Getränkeverkäufer, Trainer... (siehe oben).
Dabei haben die ihm ja gar nichts getan!
Und ich bibber mir vor Angst den Arsch ab, beim langweilen! Dabei sind wir ja nicht mal im Irak einmarschiert! Die Beiden Schweizer Soldaten, die mal in Afghanistan waren, haben wir Hasenfüsse ja auch abgezogen! Und das ist der Dank?!?!
Ich sitz dann also in meinem Bunker/Zelt/Posten und hoff, es fliegt keine Tante Ju da rein.
Inch Allah!