Freitag, 22. Februar 2008

Jetzt erfüllen wir Kyoto?

„Die bösen Amis“, so geht eine bei Klimabesorgten gerne gehörte Standardklage, „wollen nichts fürs Klima tun. Nicht mal Kyoto wollten sie ratifizieren.“ Stimmt, sie haben’s nicht ratifiziert. Unsereiner, wir guten, hehren Europäer, Schweizer und so, wir aber haben den grossen Schritt getan und Kyoto unterschrieben: Bis 2020 Reduktion der CO2 Emissionen um 20% unter das Level von 1990. Nur – gemacht hat man dabei kaum mehr als die Amis. Jüngstes Beispiel: Das neue Massnahmenpaket der Schweiz zur Erreichung der Kyoto-Ziele verbeugt sich wieder vor den Auto- und Wirtschaftsverbänden und verzichtet auf die CO2-Abgabe auf Treibstoffe.
Beibehalten werden Förderprogramme und Subventionen für die Sanierung von Gebäuden, Einhaltung der Minergiestandards und erneuerbare Energien. Herkömmliche Glühbirnen sollen ab 2012 verboten werden. Der symbolische Klimarappen, mit wenig Lenkungswirkung und weiterhin mehr oder weniger freiwillig bleibt das Liebkind der bürgerlichen, die ihn sich wie ein Feigenblatt vor ihren offenen Arsch halten, aus dem noch im Wahlkampf Klimaparolen pfiffen: Alles Furz. Diejenige Ratshälfte, die gerne spart und über einen ausgeglichenem Haushalt schwadroniert, wo immer sie gefragt wird oder nicht, stellt die Finanzierung all dieser neuen Subventionen auf wacklige Beine, wenn sie die CO2-Abgabe auf Treibstoffe einmal Mehr verhindert. Der Staat verliert mehr Geld, um das Klima dann doch nicht so richtig zu schützen. Über die CO2-Abgabe wird dann 2012 diskutiert…
Peter Schütz, Präsident des Thurgauer Gewerbeverbands, sagte doch kürzlich im Interview: „Energie verteuern bringt nichts, wir brauchen kostengünstige, sichere Energieversorgung. Spart doch bei den Wohnhäusern“, und brachte damit die bürgerliche Einstellung zum Klimaschutz auf den Punkt: Irgendwer soll’s machen, nur nicht meine Bude. Marktmassnahmen finden wir Marktgläubige (bin ich ja auch) toll, so lange sie Theorie bleiben. Klimaschutz finden ein paar Wählerschichten gut, erfinden wir den mickrigen Klimarappen.
Es würde mich nicht wundern, wenn uns Kalifornien in Sachen Klimaschutz bald überholt. Wir werden’s wohl nicht merken. Die haben ja Kyoto nicht unterschrieben.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Arme Mullahs

Die islamistische Pakistanische Prediger-Partei Jamiat Ulema-i-Islam scheint ihre marginale Beachtung durch die Pakistanische Wählerschaft nicht so richtig verwinden zu können...

BANNU, Feb 20: Jamiat Ulema-i-Islam chief Maulana Fazlur Rehman has alleged that poll results were prepared well before the Feb 18 election on the basis of the National Reconciliation Ordinance (NRO) promulgated under agreements reached with some exiled leaders.

Talking to journalists at the Durrani House in Mewakhel on Wednesday, he said he had no plans to move the court against the results despite reservations expressed by some leaders of his party.
(Dawn.com)

Rummotzen, aber es doch nicht vor Gericht beweisen wollen...

Mittwoch, 20. Februar 2008

Ordnungsstörung

Wieder mal die Konstanzer Cops...

Ordnungsstörung
Konstanz Am Dienstagabend gg. 24.00 Uhr wurde der Polizei mitgeteilt, dass mehrere „junge Leute“ im Bereich der Marktstätte Fahrräder und Blumentöpfe umwerfen würden. Eine Streife des Zolls und eine Polizeistreife konnten kurz darauf am Sternenplatz einen 20-jährigen, aus Rumänien stammenden, in Konstanz wohnhaften Mann antreffen auf den die abgegebene Täterbeschreibungen zu passen schien. Der Mann gab an, dass ein 18-jähriger aus Moos die Fahrräder umgeworfen habe, ansonsten verhielt sich der polizeierfahrene Mann wie gewohnt aggressiv, unkooperativ und beleidigte die eingesetzten Beamten auf rumänisch und deutsch, weshalb der mit einem dreiviertel Promille alkoholisierte 20-Jährige neben der begangenen Ordnungsstörung auch eine Anzeige wegen Beleidigung erhält. Er wurde anschließend in die Obhut seiner Freundin gegeben.


Wunderbare Sätze: "Der polizeierfahrene Mann wie gewohnt aggressiv..."
herrlich. Danke, liebe Konstanzer Polizei

guter Film


Heute in einer Beiz in Steckborn überhört.

"Geschter bin i no schnell im Kino xi. Rambo. Potzgranate isch das Äktschen xi", sagte ein Gast am nebentisch zu seinen Kollegen. "Da isch u huere abggange, so mit em Messer und em Pfiilboge."

Gut zu wissen, man muss den Film sehen. Wie oft schaut man sich doch einen langweiligen Film an, den man aus lauter intellektuellem Selbstwertgefühl dem Actionblockbuster vorgezogen hat, und denkt dann beim schauen. "Hier fehlt einer, ganz klar, dem Film fehlt: John Rambo!"
Well, he's back!

Montag, 18. Februar 2008

Kein guter Tag für das Weltklima

Nun hat auch der Kosovo seinen "Independence Day". Zum ersten Mal wurde der gestern gefeiert. Die Modalitäten der Feiern lassen fürs Weltklima nur übles erahnen: Das Schwingen von Lampionen reicht den Kosovaren nicht! Nein, sie polieren ihre Autos und hupen damit in langen Kolonnen durch die Strassen. Und sie benutzen dafür weder Hybride noch nachweislich schadstoffarme Autos, nein, beliebt bei den wackeren Freiheitsfans sind die Fahrzeuge der Bayerischen Protzmotorenwerke. In der Liste der umweltfreundlichsten Autos, die das Bundesamt für Umwelt kurz veröffentlichte, hat BMW aber keine Modelle in den forderen 15 Rängen. Etwas positives gibt es aber doch zu vermerken: Bei ihren fahnenschwingenden Freudenfahrten praktizieren die Albaner aber überwältigend Car-Sharing.
Auch nett: Endlich wurden auch hierzulande mal wieder die Sterne und Streifen geschwungen, ohne die Absicht, diese gleich zu verbrennen...

Schmetterlinge im Ranzen

Eben habe ich mich verliebt. Sie hat halblange, dunkelbraune Haare, schöne braune Augen und ein feines Gesicht, das zu Liebkosungen einlädt. Ich musste auf sie zu gehen, ich konnte nicht anders. „Grüezi“, sagte sie und ihr umwerfendes Lächeln entblösste zwei rund geschliffene Schneidezähne. „Süsses Häschen“, dachte ich und sagte: „Grüezi“. Sie machte irgendetwas mit ihren Fingern, und sagte, mit dem gleichen Lächeln, das einem den Tag zu leben wert macht: „Zwei Zwanzg“. Wie schön sie dies sagte! Welch anmutige Stimme! Ich gab ihr das gewünschte Kleingeld, nahm meine Apfelmusbüchse vom Fliessband. „Schöne Sunntig“, hauchte es mir nach, als ich die Büchse einpackte. Wie im Traum grüsste ich zurück. Muss ich jetzt noch öfters in die Migros?

Freitag, 8. Februar 2008

Ganz gute Idee

Dies schreibt die Welt:
http://www.welt.de/politik/article1644292/Erzbischof_von_Canterbury_will_Scharia_zulassen.html

"Der Primas der Church of England und Oberhaupt der weltweiten anglikanischen Gemeinde, Rowan Williams, hat in einem Radio-Interview der BBC eine kontroverse Meinung zum Zusammenleben zwischen Muslimen und andere Bevölkerungsgruppen in Großbritannien vorgetragen: Es sollte auf der Insel, so sagte der Erzbischof von Canterbury, das islamische Gesetz der Scharia zugelassen werden und denjenigen Moslems offen stehen, die es dem britischen Rechtssystem vorzögen. Ein solcher Schritt sei „unvermeidbar“. Das Vereinte Königreich müsse „der Tatsache ins Auge blicken“, dass sich einige der Bürger nicht mit britischem Recht identifizierten."

Ganz tolle Idee. Konsequenterweise könnte ich dass dann auch anders interpretieren. Ich möchte zum Beispiel gern in Amerika nach dem Schweizer Gesetz saufen können. Oder ich geh nach Saudiarabien und möchte dort gerne nach Schweizer Recht Saufen können. Oder ich schreib in Russland nach Schweizer Recht "Putin ist ein autokratischer Schweinehund" in die Zeitung. Schliesslich identifiziere ich mich mit dem Schweizer Recht (und demm Saufen) schon etwas mehr als mit der (beliebiges anderes Recht einfügen)...
Sollte sowas Schule machen, gibt's den neuen Party-Small-Talk-Spruch: "Und du, nach welchem Recht lebst denn du so?"

Mittwoch, 6. Februar 2008

Hoffnung für Pakistan: Ash! and Shah! Rukh! Khan!



Nach 40 jahren Verbot hat die parlamentarische Kulturkommission Pakistans empfohlen, Bollywood-Filme wieder zuzulassen. Hoffnung nicht nur für die noch 270 Kinosäle im 160-Millionen-Land. Hoffnung auch für Pakistan: Wer will noch Musik verbieten, der Lata Mangeshkar hat singen hören? Wer will noch Frauen einhüllen, der Aishwarya Rai (schönste Frau der Welt) im bunten Sari durch den Regen tanzen sah? Wer will noch für Allah sterben, der Shah! Rukh! Khan! für die Liebe kämpfen sah? Wer? Doch ja hoffentlich niemand!
Also die Message ist klar: Für alle Madrassa-Insassen, jede Woche Kino als Pflichtprogramm, verordnet vom Militär. Das wird sie alle heilen. Und alle tanzen auf den Strassen!

Mullahs im Weltraum

Wird der Krieg der Sterne doch noch Realität? Zum „Jahrestag der Revolution“ schickte Iran eine Trägerrakete vom Typ Khavoshgar-1 in den Weltall und erklärt sich zur „elften Weltraummacht“. Allerdings wurde auf den TV-Bildern nicht klar, wie hoch die Rakete stieg. Jedenfalls wollen die Iraner im nächsten Jahr einen Forschungssatelliten ins All senden.
Fragt sich, was die Übung bezweckt. Dass sie gerne Raketen bauen, haben sie schon mit den Shahab-3 und Fajr-3 Raketen gezeigt, die z.T. über 2000 km Reichweite haben. Vielleicht geht es aber nicht nur darum, der Welt die lange Nase zu machen, indem sie ihr zeigen, dass falls sie Atomsprengköpfe hätten, was sie natürlich bestreiten, also wenn sie diese haben würden, dass sie sie dann ziemlich weit herum einsetzen können wollen würden. Wenn sie denn Nukleare Sprengköpfe hätten, die sie ja aber beteuern nicht zu haben, auch wenn sie das niemandem beweisen wollen. Während sie die ganze Zeit signalisieren, dass sie diese jederzeit machen könnten, würden sie wollen, oder was auch immer… aber lassen wir das.
Vielleicht ist Ahmadinejad unterdessen einfach ein bisschen ratlos. Und wäre gern näher an der göttlichen Stimme, die ihm einflüstern könnte, wie er seine Wirtschaft wieder auf Kurs bringt oder die nächsten Wahlen gewinnt. Vielleicht ist es aber noch einfacher: Die Iraner hätten gerne einen besseren Blick auf die Jungfrauen, die sie kriegen, wenn sie sich in eine Rakete setzen…
Gibt aber Guten Filmtitel mit Alliterationen: Mad Mullahs: Mission to Mars.