Dienstag, 17. Februar 2009

Mal was wirklich Wichtiges

Es mag Zeiten gegeben haben, in denen ein wahrer Wildwuchs von Backofen-Grössen und entsprechenden Backblechen geherrscht haben mag. Doch diese Zeiten sind vorbei. In der Schweiz gibt es zwar immer noch zwei verschiedene Normen – die 55 cm breite Schweizer SMS-Norm und die 60 cm breite Euro-Norm – doch auf längere Sicht dürfte sich das auf eine einpendeln.
Noch nicht herumgesprochen hat sich das bei den Herstellern von ausgewallten Kuchen-, Blätter-, und Pizzateigen. Die sind zwar äusserst praktisch, will man schnell nen Fladen machen, ohne gleich die ganze Küche mit Mehl zu verstauben. Nur – nirgends (nirgends, wo ich bis anhin gesucht habe) kommen die Teige in Grössen, die tatsächlich auf die Bleche passen. Meist sind sie zu kurz, zu schmal oder beides. Um also ein – achtung – Backblech für einen Euronormofen vollständig mit dem Teig für einen, sagen wir mal, Käsekuchen zu belegen, muss ich, zum Beispiel, bei der Migros 2 Teige kaufen. Die Variante der Migros ist zwar lang genug, um aber die Breite hin zu kriegen, brauche ich einen zweiten, dabei bleibt dann allerdings ein etwa 15cm breites Stück übrig. Was soll ich mit einem 15 cm breiten und 55 cm langen Stück Teig? Weiss ich nicht. Der Spar bietet einen Bio-Blätterteig an, der ist sowohl zu kurz als auch zu schmal. Um das gesamte Blech zu belegen ist ein kompliziertes Stück Ingenieurarbeit nötig. Trotzdem bleibt ein vier Zentimeter schmales und etwa 40 cm langes Stück übrig. Damit kann man hingegen gar nichts anfangen…
Bitte, liebe Teighersteller. Ausgewallte Teige sind eine gute Idee. Aber überlegt Euch doch bitte vorher, wofür die gebraucht werden und richtet die Grössen danach. Die Grösse ist einfach zu ermitteln. Einfach mal in den Backofen schauen.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Flankierende Massnahmen: Am Ziel vorbeigeschossen

Nun haben wir den Salat. Das Schweizer Stimmvolk stimmte überwältigend für die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Bulgarien und Rumänien. Doch während des ganzen Wahlkampfes wurde ein wichtiger Aspekt völlig ausser Acht gelassen. Roma und Raben, das schien das grösste Problem gewesen zu sein, doch ein kurzer Blick in die Weltliteratur zeigt, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Die flankierenden Massnahmen schützen in ihrer jetzigen Form zwar vor Dumpinglöhnen, nicht aber vor den wahren Blutsaugern. Denn in Rumänien, da wohnen die Vampire. Deshalb ein kurzer Vorschlag für eine Erweiterung der flankierenden Massnahmen, mit denen diesem unterschätzten Problem beizukommen ist.

1. Knoblauch

Vampire fürchten Knoblauch, das ist eine altbekannte Weisheit. Der Rumäne schützt sich deshalb mit einer tüchtigen Portion Knoblauch im Essen. Das sollten auch wir tun. Etwas Knoblauch an der Bratwurst und der Rösti kann nicht schaden, sag ich. Auch an der Grenze kann man hier bereits vorsorgen. Mir schwebt über jedem Grenzübergang ein knoblauchbehängter Torbogen vor, auf dem „Willkommen Rumänen“ steht. Damit dürfte ein grosser Teil der Vampire gezwungen sein, auf die grüne Grenze auszuweichen, was ihr Einsickern verlangsamen dürfte.

2. Spiegel im Personalbüro.

Da nur einreisen darf, wer bereits über einen Job verfügt, ist es ratsam, dass die Human Resources-Abteilungen aller Firmen dazu verpflichtet werden, grosse Spiegel in ihr Büro zu hängen. Will sich ein Rumäne bewerben, ist bald klar, ob es sich um einen möglicherweise gefährlichen Vampir oder einen harmlosen Roma oder Raben handelt: Während letztere auf dem Spiegel zu sehen sind, ist es der Vampir nicht.

3. Schutz der einheimischen Bevölkerung

Da möglicherweise nicht jeder Schweizer schnell auf eine auf Knoblauch basierende Diät umstellen möchte, müssen Massnahmen zu deren Schutz getroffen werden. So müssen dem Vampirismus überführte Rumänen nachweisen, dass sie über genügend Blutvorräte verfügen, um ihre unlauteren Gelüste zu stillen. Subsidiär wäre es wohl angebracht, Blutwürste statt nur im Herbst ganzjährig anzubieten. Das fände ich sowieso keine schlechte Idee.

4. Polizeischutz

Die Polizei muss ab sofort nicht nur mit Schlagstock und Pistole, sondern auch mit Pfählen ausgestattet werden. Ist ja nicht so’n Riesending, oder?


5. Nicht zu viel Schutz!

Vampire eignen sich besonders für Einsätze in der Nacht. Da sie sich bei Bedarf auch in Fledermäuse verwandeln können, befürchtet die einheimische Postindustrie natürlich, dass sie auf diese Weise einen Service aufbauen können, der der A-Post überlegen ist. Das sollte uns aber nicht dazu verleiten, diesen protektionistischen Gelüsten nachzugeben! Gesunde Konkurrenz tut der Post gut. Eine schnelle und gezielte einheimische Luftpostindustrie scheint ausserdem auch umwelttechnisch den CO2-verbrauchenden Postautos überlegen.

Mit diesem kurzen Katalog sollte die Personenfreizügigkeit also völlig reibungslos über die Bühne gehen, nehm ich mal an.