Die Welt im Interview mit Lafontaine:
http://www.welt.de/politik/article1897354/Das_Manifest_des_Chef-Linken_Oskar_Lafontaine.html?page=3#article_readcomments
WELT ONLINE: Ins neue Parteiprogramm wollen Sie „zwei bis drei Passagen aus dem Kommunistischen Manifest“ aufnehmen. Welche?
Lafontaine: ...die Bourgeoisie, das Kapital „hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohl erworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt. Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen.“ Lafontaine ist demnach gar nicht so ein Linker. Seiner Villa gemäss ist er ein antikapitalistischer Feudalherr. Denn die Zeilen aus dem Manifest sagen nur: Die alte scheinheilige Feudalausbeutung wird ersetzt durch eine ehrlichere. Denn, man möge sich erinnern, im 19. Jahrhundert fegte „die Bourgeoisie“ die Feudalherren weg (keine Interpretation, das ist Marx). Für Marx eigentlich: Gut so, nur, die Ausbeutung müsste man jetzt, wo sie demaskiert ist, irgendwie loswerden. (schaut euch mal den letzten Satz an)
Dass Lafontaine gerade diese Zeilen in Parteiprogramm der Linken reinmachen will…
Nun ja, Marx hat ja selber über die Marxisten gesagt: Wenn die Marxisten sind, dann bin ich keiner.
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