Mittwoch, 11. März 2009
die medienbranche kannibalisiert sich selbst
Überall entlassen Medienunternehmen Mitarbeiter. Inserate und Aboeinnahmen brechen weg. Apokalyptische Stimmung auf allen Redaktionen. Nicht bei 20 Minuten, so scheint's. Denn die können es sich scheinbar leisten, Stellenanzeigen direkt in den redaktionellen Teil zu übernehmen, der ja bekanntlich keine direkten Einnahmen bringt (bringen sollte). Christoph Mörgeli, der Giftspeier vom medizinhistorischen Institut, nämlich darf direkt im Blatt eine neue Assistentin suchen, mitsamt Lobpreisungen seitens seiner bald pensionierten Vorgängerin. Damit kannibalisiert die 20 Minuten wohl den Stellenanzeiger des Tagesanzeigers aus dem gleichen Haus, der, so munkelt man, ja von dem praktisch lebt. cool. ist das kamikaze?
Dienstag, 17. Februar 2009
Mal was wirklich Wichtiges
Es mag Zeiten gegeben haben, in denen ein wahrer Wildwuchs von Backofen-Grössen und entsprechenden Backblechen geherrscht haben mag. Doch diese Zeiten sind vorbei. In der Schweiz gibt es zwar immer noch zwei verschiedene Normen – die 55 cm breite Schweizer SMS-Norm und die 60 cm breite Euro-Norm – doch auf längere Sicht dürfte sich das auf eine einpendeln.
Noch nicht herumgesprochen hat sich das bei den Herstellern von ausgewallten Kuchen-, Blätter-, und Pizzateigen. Die sind zwar äusserst praktisch, will man schnell nen Fladen machen, ohne gleich die ganze Küche mit Mehl zu verstauben. Nur – nirgends (nirgends, wo ich bis anhin gesucht habe) kommen die Teige in Grössen, die tatsächlich auf die Bleche passen. Meist sind sie zu kurz, zu schmal oder beides. Um also ein – achtung – Backblech für einen Euronormofen vollständig mit dem Teig für einen, sagen wir mal, Käsekuchen zu belegen, muss ich, zum Beispiel, bei der Migros 2 Teige kaufen. Die Variante der Migros ist zwar lang genug, um aber die Breite hin zu kriegen, brauche ich einen zweiten, dabei bleibt dann allerdings ein etwa 15cm breites Stück übrig. Was soll ich mit einem 15 cm breiten und 55 cm langen Stück Teig? Weiss ich nicht. Der Spar bietet einen Bio-Blätterteig an, der ist sowohl zu kurz als auch zu schmal. Um das gesamte Blech zu belegen ist ein kompliziertes Stück Ingenieurarbeit nötig. Trotzdem bleibt ein vier Zentimeter schmales und etwa 40 cm langes Stück übrig. Damit kann man hingegen gar nichts anfangen…
Bitte, liebe Teighersteller. Ausgewallte Teige sind eine gute Idee. Aber überlegt Euch doch bitte vorher, wofür die gebraucht werden und richtet die Grössen danach. Die Grösse ist einfach zu ermitteln. Einfach mal in den Backofen schauen.
Noch nicht herumgesprochen hat sich das bei den Herstellern von ausgewallten Kuchen-, Blätter-, und Pizzateigen. Die sind zwar äusserst praktisch, will man schnell nen Fladen machen, ohne gleich die ganze Küche mit Mehl zu verstauben. Nur – nirgends (nirgends, wo ich bis anhin gesucht habe) kommen die Teige in Grössen, die tatsächlich auf die Bleche passen. Meist sind sie zu kurz, zu schmal oder beides. Um also ein – achtung – Backblech für einen Euronormofen vollständig mit dem Teig für einen, sagen wir mal, Käsekuchen zu belegen, muss ich, zum Beispiel, bei der Migros 2 Teige kaufen. Die Variante der Migros ist zwar lang genug, um aber die Breite hin zu kriegen, brauche ich einen zweiten, dabei bleibt dann allerdings ein etwa 15cm breites Stück übrig. Was soll ich mit einem 15 cm breiten und 55 cm langen Stück Teig? Weiss ich nicht. Der Spar bietet einen Bio-Blätterteig an, der ist sowohl zu kurz als auch zu schmal. Um das gesamte Blech zu belegen ist ein kompliziertes Stück Ingenieurarbeit nötig. Trotzdem bleibt ein vier Zentimeter schmales und etwa 40 cm langes Stück übrig. Damit kann man hingegen gar nichts anfangen…
Bitte, liebe Teighersteller. Ausgewallte Teige sind eine gute Idee. Aber überlegt Euch doch bitte vorher, wofür die gebraucht werden und richtet die Grössen danach. Die Grösse ist einfach zu ermitteln. Einfach mal in den Backofen schauen.
Mittwoch, 11. Februar 2009
Flankierende Massnahmen: Am Ziel vorbeigeschossen
Nun haben wir den Salat. Das Schweizer Stimmvolk stimmte überwältigend für die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Bulgarien und Rumänien. Doch während des ganzen Wahlkampfes wurde ein wichtiger Aspekt völlig ausser Acht gelassen. Roma und Raben, das schien das grösste Problem gewesen zu sein, doch ein kurzer Blick in die Weltliteratur zeigt, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Die flankierenden Massnahmen schützen in ihrer jetzigen Form zwar vor Dumpinglöhnen, nicht aber vor den wahren Blutsaugern. Denn in Rumänien, da wohnen die Vampire. Deshalb ein kurzer Vorschlag für eine Erweiterung der flankierenden Massnahmen, mit denen diesem unterschätzten Problem beizukommen ist.
1. Knoblauch
Vampire fürchten Knoblauch, das ist eine altbekannte Weisheit. Der Rumäne schützt sich deshalb mit einer tüchtigen Portion Knoblauch im Essen. Das sollten auch wir tun. Etwas Knoblauch an der Bratwurst und der Rösti kann nicht schaden, sag ich. Auch an der Grenze kann man hier bereits vorsorgen. Mir schwebt über jedem Grenzübergang ein knoblauchbehängter Torbogen vor, auf dem „Willkommen Rumänen“ steht. Damit dürfte ein grosser Teil der Vampire gezwungen sein, auf die grüne Grenze auszuweichen, was ihr Einsickern verlangsamen dürfte.
2. Spiegel im Personalbüro.
Da nur einreisen darf, wer bereits über einen Job verfügt, ist es ratsam, dass die Human Resources-Abteilungen aller Firmen dazu verpflichtet werden, grosse Spiegel in ihr Büro zu hängen. Will sich ein Rumäne bewerben, ist bald klar, ob es sich um einen möglicherweise gefährlichen Vampir oder einen harmlosen Roma oder Raben handelt: Während letztere auf dem Spiegel zu sehen sind, ist es der Vampir nicht.
3. Schutz der einheimischen Bevölkerung
Da möglicherweise nicht jeder Schweizer schnell auf eine auf Knoblauch basierende Diät umstellen möchte, müssen Massnahmen zu deren Schutz getroffen werden. So müssen dem Vampirismus überführte Rumänen nachweisen, dass sie über genügend Blutvorräte verfügen, um ihre unlauteren Gelüste zu stillen. Subsidiär wäre es wohl angebracht, Blutwürste statt nur im Herbst ganzjährig anzubieten. Das fände ich sowieso keine schlechte Idee.
4. Polizeischutz
Die Polizei muss ab sofort nicht nur mit Schlagstock und Pistole, sondern auch mit Pfählen ausgestattet werden. Ist ja nicht so’n Riesending, oder?
5. Nicht zu viel Schutz!
Vampire eignen sich besonders für Einsätze in der Nacht. Da sie sich bei Bedarf auch in Fledermäuse verwandeln können, befürchtet die einheimische Postindustrie natürlich, dass sie auf diese Weise einen Service aufbauen können, der der A-Post überlegen ist. Das sollte uns aber nicht dazu verleiten, diesen protektionistischen Gelüsten nachzugeben! Gesunde Konkurrenz tut der Post gut. Eine schnelle und gezielte einheimische Luftpostindustrie scheint ausserdem auch umwelttechnisch den CO2-verbrauchenden Postautos überlegen.
Mit diesem kurzen Katalog sollte die Personenfreizügigkeit also völlig reibungslos über die Bühne gehen, nehm ich mal an.
1. Knoblauch
Vampire fürchten Knoblauch, das ist eine altbekannte Weisheit. Der Rumäne schützt sich deshalb mit einer tüchtigen Portion Knoblauch im Essen. Das sollten auch wir tun. Etwas Knoblauch an der Bratwurst und der Rösti kann nicht schaden, sag ich. Auch an der Grenze kann man hier bereits vorsorgen. Mir schwebt über jedem Grenzübergang ein knoblauchbehängter Torbogen vor, auf dem „Willkommen Rumänen“ steht. Damit dürfte ein grosser Teil der Vampire gezwungen sein, auf die grüne Grenze auszuweichen, was ihr Einsickern verlangsamen dürfte.
2. Spiegel im Personalbüro.
Da nur einreisen darf, wer bereits über einen Job verfügt, ist es ratsam, dass die Human Resources-Abteilungen aller Firmen dazu verpflichtet werden, grosse Spiegel in ihr Büro zu hängen. Will sich ein Rumäne bewerben, ist bald klar, ob es sich um einen möglicherweise gefährlichen Vampir oder einen harmlosen Roma oder Raben handelt: Während letztere auf dem Spiegel zu sehen sind, ist es der Vampir nicht.
3. Schutz der einheimischen Bevölkerung
Da möglicherweise nicht jeder Schweizer schnell auf eine auf Knoblauch basierende Diät umstellen möchte, müssen Massnahmen zu deren Schutz getroffen werden. So müssen dem Vampirismus überführte Rumänen nachweisen, dass sie über genügend Blutvorräte verfügen, um ihre unlauteren Gelüste zu stillen. Subsidiär wäre es wohl angebracht, Blutwürste statt nur im Herbst ganzjährig anzubieten. Das fände ich sowieso keine schlechte Idee.
4. Polizeischutz
Die Polizei muss ab sofort nicht nur mit Schlagstock und Pistole, sondern auch mit Pfählen ausgestattet werden. Ist ja nicht so’n Riesending, oder?
5. Nicht zu viel Schutz!
Vampire eignen sich besonders für Einsätze in der Nacht. Da sie sich bei Bedarf auch in Fledermäuse verwandeln können, befürchtet die einheimische Postindustrie natürlich, dass sie auf diese Weise einen Service aufbauen können, der der A-Post überlegen ist. Das sollte uns aber nicht dazu verleiten, diesen protektionistischen Gelüsten nachzugeben! Gesunde Konkurrenz tut der Post gut. Eine schnelle und gezielte einheimische Luftpostindustrie scheint ausserdem auch umwelttechnisch den CO2-verbrauchenden Postautos überlegen.
Mit diesem kurzen Katalog sollte die Personenfreizügigkeit also völlig reibungslos über die Bühne gehen, nehm ich mal an.
Dienstag, 16. Dezember 2008
Ich will Chefen verbieten, ich hab die nicht gern
OK, Red Bull schmeckt scheusslich. Es ist viel zu süss, allein der gummige Duft löst zumindest bei mir auf fünfzig Zentimeter Übelkeit aus. Vor 14 Jahren wurde das Zeug in der Schweiz erlaubt. Vorher war es illegal. Im Untergymi wurde es unter der Hand von Mitschülern in der Turnkabine angeboten, die sich in Österreich ein paar Büchsen ergattern konnten. Weil es illegal war, schrieb man dem Zeug ungeahnte Fähigkeiten zu. Das waren noch Zeiten. Der Fribourger SP-Nationalrat Ricardo Lumengo wünscht sich diese Zeiten offenbar zurück. In einem Vorstoss fordert er, Red Bull zu verbieten, bis dessen Ungefährlichkeit bewisen sei, schreibt 20Minuten. Er berufe sich aus Berichte aus Frankreich. Dort sollen Jugendliche an übermässigem Red Bull Konsum gestorben sein. Kann ich mir irgendwie schlecht vorstellen. Jedenfalls hab ich sonst noch nirgends davon gehört, dass Leute daran sterben. Vielleicht verträgt sich Red Bull nur nicht mit Tectonik-Tanzen oder Froschschenkeln. Das ist aber bei uns nicht so verbreitet. Schlimmer aber ist der Ansatz. Etwas, das seit 14 Jahren erlaubt ist, soll verbotenb werden. bis zum Beweis, dass es ungefährlich ist. Sonst herrscht in westlichen Ländern überall die Unschuldsvermutung. Bei Strafprozessen muss bewiesen werden, dass der Angeklagte schuldig ist. Bei Red Bull soll es jetzt anders rum gehen.
Untertützung erhält der Sozialdemokrat scheints auch beim Bortoluzzi. Der hat auch mal gefordert, Red Bull an den Schulen zu verbieten.
Vielleicht haben beide was mit mir gemeinsam: Sie finden Red Bull zum Kotzen. Aber es deswegen verbieten?
Untertützung erhält der Sozialdemokrat scheints auch beim Bortoluzzi. Der hat auch mal gefordert, Red Bull an den Schulen zu verbieten.
Vielleicht haben beide was mit mir gemeinsam: Sie finden Red Bull zum Kotzen. Aber es deswegen verbieten?
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Schwarze Schafe
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Ein Grasfresser wird Bundesrat
Unser neuer Bundesrat, Ueli der Knecht, hat seinem unterlegenen Widersacher, Hansjörg Walter, einiges voraus: letzterer besitzt zwar Kühe, die Gras fressen. Ueli kann das selber. Und er kann 40 Gräsersorten unterscheiden. Und nicht etwa so, wie das andere auch können. Also: Skunk oder outdoor-Heu. Sondern so mit botanischen begriffen, die ich auch nicht kenne. boah.
Endlich ein Bundesrat mit einer Unique Selling Proposition.
Endlich ein Bundesrat mit einer Unique Selling Proposition.
Freitag, 5. Dezember 2008
Kandidatenkarussel
Den Maurer wollen scheints auch nicht alle als Bundesrat, heisst’s jetzt in der Presse. Nun ja, wer denn sonst, muss man sich da fragen. Antworten gibt’s wie (fast) immer auf champagnerlaune…:
Bruno (ja, der häsch mer füf schtutz-Bruno)
In Zeiten der Finanzkrise ist Bruno der ideale Bundesrat: Er ist es sich gewohnt, mit Zahlen unter einer Milliarde zu rechnen und kennt die Lebensumstände, in denen wir alle bald Leben werden. Mit seiner Erfahrung als Bettler kann er auch gut mit bettelnden Bankdirektoren fertig werden – endlich könnte er all den Hass zurückgeben, den er bei den zahllos erhaltenen Körben aufgestaut haben muss.
Marc „Zelli“ Fussballgott
Da der neue Bundesrat voraussichtlich Verteidigungsminister wird, ist Zelli der ideale Kandidat: Er ist sich an grüne Leibchen gewohnt. Ausserdem hat er als Captain des FCSG Führungserfahrung, und zwar für die Schweizer Armee besonders geeignete: Schliesslich ist der FC eine Nati B-Gurkentruppe, und rumgeschrien wird auch dauernd.
George Bush
Wird ja nächstens arbeitslos, ausserdem könnte er damit sein Einkommen erhöhen. Als US-Präsi verdiente er nur so 200000 $, in der Schweiz kriegt er so um die 400000 CHF. Keine Angst, so schlimm kann’s nicht werden, so lange die Alternativen noch Blocher oder Maurer heissen.
Marcel Ospel
Denn er weiss am besten, wie viel Geld die UBS noch braucht…
Ich
Denn in meiner Branche herrscht ja eigentlich immer, jetzt aber besonders, vor allem Jobabbau. Ich würde also mein Büro räumen, um Platz zu machen für einen Kollegen, der dann nächstens bei irgendeinem andern Blatt rausgeschmissen wird. Ausserdem könnte ich so mein Einkommen verbessern: Win-win-situation. Erfahrungen mit dem VBS hab ich auch…
Bruno (ja, der häsch mer füf schtutz-Bruno)
In Zeiten der Finanzkrise ist Bruno der ideale Bundesrat: Er ist es sich gewohnt, mit Zahlen unter einer Milliarde zu rechnen und kennt die Lebensumstände, in denen wir alle bald Leben werden. Mit seiner Erfahrung als Bettler kann er auch gut mit bettelnden Bankdirektoren fertig werden – endlich könnte er all den Hass zurückgeben, den er bei den zahllos erhaltenen Körben aufgestaut haben muss.
Marc „Zelli“ Fussballgott
Da der neue Bundesrat voraussichtlich Verteidigungsminister wird, ist Zelli der ideale Kandidat: Er ist sich an grüne Leibchen gewohnt. Ausserdem hat er als Captain des FCSG Führungserfahrung, und zwar für die Schweizer Armee besonders geeignete: Schliesslich ist der FC eine Nati B-Gurkentruppe, und rumgeschrien wird auch dauernd.
George Bush
Wird ja nächstens arbeitslos, ausserdem könnte er damit sein Einkommen erhöhen. Als US-Präsi verdiente er nur so 200000 $, in der Schweiz kriegt er so um die 400000 CHF. Keine Angst, so schlimm kann’s nicht werden, so lange die Alternativen noch Blocher oder Maurer heissen.
Marcel Ospel
Denn er weiss am besten, wie viel Geld die UBS noch braucht…
Ich
Denn in meiner Branche herrscht ja eigentlich immer, jetzt aber besonders, vor allem Jobabbau. Ich würde also mein Büro räumen, um Platz zu machen für einen Kollegen, der dann nächstens bei irgendeinem andern Blatt rausgeschmissen wird. Ausserdem könnte ich so mein Einkommen verbessern: Win-win-situation. Erfahrungen mit dem VBS hab ich auch…
Mittwoch, 5. November 2008
Hail to the Chief! (strategist)
Einfach wär's gewesen, jetzt den Obama da oben rein zu tun. Mach ich drum nicht. Ich hau den rein, dem der recht viel zu verdanken hat. Auch aus chicago. obamas Chefstratege. David Axelrod. Der hat die ganze Change message und so erfunden.
Und er heisst gleich wie ein Jazzmusiker.
Und er heisst gleich wie ein Jazzmusiker.
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